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ausgebucht

MTP 1

UNLEARNING - Präsentation des 1. Studienprojektes
des Studiengangs Musiktheater Regie
Samstag, 01.03.2025 18:00 HfMT Campus Barmbek, Große Bühne

UNLEARNING

Geschichten erzählen heißt, Bilder zu reproduzieren. Mythen, Sagen, Erzählungen, aber auch nicht fiktionale Narrative wie Reportage, Biografien und Alltagsberichte konstruieren über die Zeit bestimmte Bilder ihrer Erzählgegenstände. Wir als Rezipient*innen tradierter NARRATIVE tragen diese Bilder in uns und messen unterbewusst neue Erzählungen an ihnen. Können wir diese Konstruktionen VERLERNEN? Und: Wenn wir die tradierten Narrative hinterfragen, dekonstruieren & VERGESSEN, können wir dann auch anders erzählen?

Regie führen Clara Brezinka, Viktoria Holenok, Pantelis Tiliakos und Charlotte Wulff. Die Projekte entstanden in Zusammenarbeit mit Studierenden und Kunstschaffenden unterschiedlicher Disziplinen und dem Studiengang Musiktheater Dramaturgie. Dank gilt den betreuenden Dozierenden Frank Düwel, Luise Kautz und Albrecht Faasch!

Einführung im Foyer: 17:40 Uhr
Einlass: 17:50 Uhr
Start: 18:00 Uhr
Es gibt eine Pause.
4 Stücke a' 30 Minuten


STUS - Viktoria Holenok

Ein Stück ukrainischer Erinnerungskultur in Zeiten der Unterdrückung. Die Gewalt des UdSSR-Regimes aus der Perspektive der Zurückbleibenden, der Familien, der Kinder. Die Frage nach Vaterschaft aus Distanz. Wasyl Stus, ukrainischer Dichter und Dissident, wird 1972 verhaftet, als seine Gedichte als Propaganda gegen die Sowjetmacht eingestuft werden. Seinem Sohn Dmytro bleiben fortan nur die Briefe des Vaters. Anhand derer versucht Dmytro seinen Vater zu ehren, zu erinnern und herauszufinden, ob er selbst ein guter Vater sein kann, obwohl er nie einen hatte.

MIT Kolja Schumann (DMYTRO STUS, Schauspiel), Volodymyr Milushkin (WASYL STUS, Gesang), Dariia Orllinska (KLAVIER), Bent Lux (TROMPETE)
REGIE Viktoria Holenok
TEXT Maike Graf nach Briefen und Gedichten von Wasyl Stus
MUSIK Serafim Ivanov
DRAMATURGIE Maike Graf
KOSTÜM Jule Hassold, Sarah Theresa Hofer
LICHT Lukas Mattern

Content Note: Thematisierung und Darstellung von Gewalt und Krieg


SCÈNES DE FOLIE - Charlotte Wulff

Mad scene, Wahnsinnsszene, scena di pazzia, scène de folie. So viele der großen Arien von Opernprotagonistinnen tragen diesen Beinamen. Denn die Operngeschichte ist voll von Frauenfiguren, deren vorbestimmtes Ende es ist, »wahnsinnig« zu werden. Frauen werden hinter dem Vorwand der Tragödie entmündigt, indem ihr tragisches Ende ausgerechnet mit einem Verlust von Rationalität und damit Mitspracherecht einhergeht. Doch wo liegen Möglichkeiten, diese misogyne Operntradition zu konterkarieren? Kann dieser vermeintliche Wahnsinn nicht auch eine Form des Protests sein, ein Verweigern, den Status Quo auszuhalten?

MUSIK Ambroise Thomas, Leonard Bernstein, Gaetano Donizetti
TEXTE William Shakespeare, Charlotte Brontë, Heinrich Heine, Georg Heym, Michel Carré/Jules Barbier, Lilian Hellman, Salvadore Cammarano, Sylvia Plath, Charlotte Wulff, Morgane Solignac
MIT Morgane Solignac (GESANG), Laeticia Dodé (KLAVIER)
Und den Stimmen von: Katja Danowski, Amy Elizabeth Buttschardt, Lara Stelling, Clara Brezinka, Pantelis Tiliakos, Jonas Bruhn, Joseph Noble
REGIE Charlotte Wulff
AUSSTATTUNG Nick Guse
KOSTÜM Charlotte Wulff/Nick Guse
DRAMATURGIE Joseph Noble


GROSSE BRÜSTE, FRATZE, SCHWANZ- Clara Brezinka

Sirenen, hot hot hot! Die bezaubernden Meerjungfrauen werden häufig mit verführerischem Gesang und böswilliger Mordlust erzählt. Stimmt irgendetwas von diesem Bild oder ist es eine patriarchale und misogyne Fiktion?

Stell dir vor, du befindest dich auf einem Schiff in unbekannten Gewässern.
Stell dir vor, du triffst auf Sirenen, die auf einem Felsen ihrer Arbeit nachgehen.
Stell dir vor, alle Erzählungen sind falsch.
Was hörst du?

DARSTELLERINNEN Lilja Peterson, Amy Elizabeth Buttschardt und Lara Stelling
MIT Musik von Lili Boulanger, Kate Soper, Kristia Michael, Caroline Shaw, Johanna Kinkel, Antonia Bembo, SXTN, Emmy Meli und einem Text von Wolfram Lotz
MUSIKALICHE LEITUNG Lilli Oeverink
ARRAGEMENT Lilli Oeverink und Johanna Rost
REGIE Clara Brezinka
DRAMATURGIE Maike Graf
TEXT Clara Brezinka und Maike Graf
KOSTÜM Sarah Theresa Hofer und Jule Hassold
LICHTDESIGN Lukas Mattern
BÜHNE UND MASKE Nana Nidowa
STIMMEN Frauke Aulbert, Kristia Michael, Liz Pearse, Katharina Schote, Leonore Lorek
INPUT EXPERIMENTELLE STIMMTECHNIKEN Frauke Aulbert
INSPIZIENZ Iván Ruge

Content Note: Stroboskop Licht, Laute Sounds

SUPIDÖ — Eine Selbsterkennung - Pantelis Tiliakos

Im dunklen Inneren seines Kopfes, wo Gedanken wie blinde Hände tasten, irrt Ödipus umher. Die Gesänge seines dionysischen Ichs - ungestüm, ungezähmt, sehnsüchtig nach Auflösung - umkreisen ihn wie Aasfresser einen Kadaver. Im Hintergrund spricht eine gesichtslose Stimme, apollinisch, durchdringend, leuchtend. Sie fordert Ordnung, Wissen und Wahrheit, dort, wo es keine gibt. Ödipus steht an der Schwelle. Vor ihm die offenen Augen der Vergangenheit, der Blick der Sphinx, die niemals stirbt. Hinter ihm das schwarze Loch des Vergessens, das süße Gift der Unschuld. Hinschauen oder wegschauen? Wissen oder nicht wissen? Die Wahrheit als Wunde oder die Lüge als Trost?

MUSIK Georgische, lettische und griechische Volkslieder.
TEXTE Roland Schimmelpfennig, Sophokles, Heiner Müller, Pantelis Tiliakos
MIT Elisabeth Hoppe, Kristīne Matvejeva, Liza Kereselidze, Lucas Zach
REGIE, MUSIKALISCHE LEITUNG, LICHTDESIGN Pantelis Tiliakos
BÜHNENBILD Saba Emadabadi
KOSTÜMBILD Lou von Ohlen
DRAMATURGIE Angelika Haußmann, Joseph Noble
SOUND DESIGN Artemis Papadaki
BÜHNENBILDASSISTENZ Elisabeth Dimigen
KÜNSTLERISCHE MITARBEIT, INSPIZIENZ Iván Ruge
Content Note: Stroboskop Licht, Thematisierung von Gewalt

Eintritt frei

Eine Anmeldung ist notwendig und erfolgt über eventbrite.